Juliane Deppisch im Gespräch mit like ebike

Juliane Deppisch im Gespräch mit like ebike

„Sportfreak und Adrenalin-Junkie – aber Radfahren nein danke“

Der Sport und vor allem der Leistungssport spielten in Julianes Leben immer eine große Rolle. Aber wie kommt jemand wie Juliane zum E-Bike fahren, fragt man sich da doch. Jetzt sind wir gespannt auf die Interna.

1. Seit wann betreibst Du Sport?

Mit 6 Jahren bin ich in den Turnverein gezwungen worden. Allerdings sah das eher aus wie ein nasser Sack und deshalb bin ich auch wenig erfolgreich gewesen und habe das schnell aufgegeben.

Schwimmen habe ich spät gelernt. Aber dann war ich im Schwimmen und in der Frauen Basketballmannschaft mit viel Ehrgeiz und hartem Training sehr erfolgreich auf der südwestdeutschen Ebene. Im Sportgymnasium durfte ich viele Sportarten wie Alpinski, Langlauf, Leichtathletik, Ballsportarten usw.  kennenlernen.  Das hat mir viel Spaß gemacht.

2. Was hast Du mit Deinen smarten 60 Jährchen bisher gemacht?

Da bisher mein Leben durch Leistungssport geprägt war, studierte ich Sport für höheres Lehramt. Die formellen Zwänge im Schuldienst haben mich davon abgehalten, diesen aufzunehmen. So kam ich zur Motologie, die Bewegung viel weiträumiger betrachtet als nur unter dem Leistungsaspekt. Bewegung ist elementar für uns Menschen. Da ich schon sehr früh mit Pferden zu tun hatte, habe ich diesen „psychomotorischen Ansatz“ auf die Arbeit mit Menschen auf und mit dem Pferd übertragen. Pferde spiegeln Menschen direkt und unvoreingenommen und sind ein hervorragendes Bewegungsmedium. Die vielen gemeinsamen Stunden und Erlebnisse mit Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen und den Pferden haben mir immer sehr viel bedeutet und mir viel Spaß gemacht. Meine Erfahrungen und mein Wissen habe ich innerhalb einer von mir geschaffenen Weiterbildungsmaßname, der „Hippopädagogik“, über Jahrzehnte an viele Pädagogen und Therapeuten weitergegeben.

Privat durfte ich mit 40 Jahren mit meiner Tochter in den Westernreitsport mit unseren selbst ausgebildeten Pferden einsteigen und landete meistens auf den vorderen Rängen auf nationaler und internationaler Ebene.

Radfahren hingegen war nie meine Disziplin. Nach meiner Knie OP vor 7 Jahren allerdings musste ich auf Anweisung der Ärzte viel Fahrrad fahren. Für die Berge im Allgäu habe ich mir dann ein passendes Crossbike gekauft, denn dort ist Fahrradfahren nichts für Luschis.

3. Was meinst Du, sind E-Bikes die Vorstufe zum Rollator, also Räder für Unsportliche oder gebrechliche Senioren?

Ja das habe ich so gesehen. Aber mittlerweile muss ich sagen, das Allgäuer Voralpenland ist eine echte sportliche Herausforderung für mich  *Seufzer*, obwohl ich mein schönes, leichtes Crossbike wirklich schätze. Naja und sobald es kälter ist, fängt mir meine Lunge an weh zu tun bei stärkeren Belastungen. Also war ein Umdenken angebracht.

4. Wodurch hat sich Deine Meinung verändert?

Als sich meine Tochter ein E-Bike gekauft hat mit dem Hintergedanken ein E-Bike Verleih baldmöglichst zu eröffnen, meinte sie „probiere das E-Bike doch mal aus“. Zudem wurde ich aufgeklärt, dass E-Bike nicht ganz richtig ist. Bei dem Fahrrad handelt es sich eigentlich  um ein Pedelec. 95% aller verkauften Elektrofahrräder sind Pedelecs, die man selbst treten muss um voran zu kommen und die Motorunterstützung geht auch nur bis 25 km/h, wenn ich schneller fahren will, kommt das aus eigener Kraft. Und so bin ich ein begeisterter eBike bzw. Pedelec Fahrer geworden.

Meine Meinung hat sich geändert:
  • Keine Spitzenbelastungen mehr an den Bergen (mein Puls sollte nicht über 160 Pulsschläge gehen -> so kann ich die Berge trotzdem gut bezwingen)
  • Einen größeren Aktionsradius
  • Höhere Durchschnittsgeschwindigkeit

5. Kann man denn mit einem E-Bike also eigentlich Pedelec überhaupt noch schnell fahren?

Wir können ruhig weiterhin eBike sagen, das hört sich einfach besser an *lächelt*.

Ja klar, man kann immer schneller fahren. E-Bike fahren ist Sport mit einem richtigen Trainingseffekt. Mein gutes Merida Crossrad steht allerdings ziemlich viel im Schuppen und wurde durch ein sportliches und leichtes Elektrofahrrad ersetzt. Es gibt ja sehr verschiedene eBikes. Mir war das Radgewicht sehr wichtig.

6. Wie lang sind jetzt Deine Touren bzw. Deine Reichweite?

Beim normalen Fahrrad hat man ja so eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 15 km/h, motorunterstützt erreiche ich durchschnittlich über 20 km/h und mein Spitzenwert liegt bei 45 km/h natürlich bergab *lacht*. Ich kann natürlich größere Strecken zurücklegen so bis zu 60 km am Nachmittag mit 500 Höhenmeter bergauf sind gut machbar. Mit Sicherheit habe ich mich dann nicht auf dem Rad ausgeruht, doch kann ich in meinem Ausdauertrainingsbereich (100-120 Herzschläge/min.) bleiben. Ganz nebenbei purzeln auch noch die Pfunde *zwinkert*.

7. Ist Deine Ausdauer und Kondition schwächer geworden?

Nein absolut nicht – ich trainiere mich mit dem eBike fahren. Je nachdem was für einen Anspruch ich habe und wie ich mich fühle, fahre ich mal in der unteren Unterstützungsstufe und am Berg in der höchsten. So bleibe ich wieder in der idealen Belastung. Ich bin super zufrieden mit meinem Bosch Motor und das Display ist auch bei Sonneneinstrahlung gut lesbar.

8. Welche Vorteile siehst Du in den E-Bikes?

Ich habe beim Surfen auf Youtube mir ein paar Mountainbikevideos angesehen, da bin ich auch auf den Profi André Wagenknecht gestoßen, der vor MTB-Wettkämpfen mit dem E-Mountainbike trainiert. Er kann so gut sein Training steuern ohne dass seine Muskeln übersäuern. Es gibt ja sogar schon E-MTB Wettkämpfe. Das ist nichts mehr für mich. Ich mag es, mich situationsbezogen mit dem eBike fahren zu trainieren und trotzdem entspannt die Gegend beobachten und genießen zu können. Beim normalen Radeln habe ich nicht so einen großen Genussaspekt.

Das Einzige ist das Gewicht der E-Bikes wegen des Motors und des Akkus. Mit meinem leichten Elektrofahrrad 18 kg kann ich schon noch ein Bordstein hochfahren aber mein 5 kg leichteres Merida ist da natürlich unschlagbar.

9. Sollte man sich gleich ein E-Bike kaufen oder erst einmal mieten? Was meinst Du?

Ich war froh, das Rad von meiner Tochter über einen längeren Zeitraum testen zu können, bevor ich mir ein eigenes gekauft habe. E-Bike fahren ist ein anderes Radfahren. Da reicht es nicht nur mal 100 Meter vor dem Fahrradfachgeschäft auf und ab zu radeln. Ich kann jedem nur empfehlen sich für ein paar Tage ein eBike zu mieten und sich eine gute Einweisung geben zu lassen. So hat man die nötige Zeit sich voll drauf einzulassen und das andere Feeling beim Radfahren zu erleben, auszuprobieren und selbst zu testen. Der gemeinsame Nenner ist, dass man auf einem Sattel sitzt und noch tritt ansonsten ist es fast eine neue Sportart.

Wer noch mehr Fahrrad Beratung und Wissen zum Fahrrad Kauf wünscht, findet bei den fahrradexperten bestimmt viele Antworten.

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